Das Museumsgebäude in Gottstreu
Foto: Thomas Ende
Die „Franzosendörfer“ Gottstreu und Gewissensruh wurden auf Veranlassung von Landgraf Karl von Hessen-Kassel 1722 von Waldensern gegründet. Diese mussten als Calvinisten im späten 17. Jahrhundert ihre unter französisch-katholischer Herrschaft stehende Heimat in den Cottischen Alpen verlassen. Insgesamt 24 Familien erreichten nach langer Flucht das hessische Wesertal und erhielten hier eigene landwirtschaftliche Portionsgüter, aus denen sich die Straßendörfer Gottstreu und Gewissensruh entwickelten.
1826 wurde gegenüber der Gottstreuer Kirche (um 1730) ein Schulhaus errichtet, in dem seit 1991 das Museum untergebracht ist. In diesem wird die Geschichte der Waldenser seit dem Mittelalter (Laienbewegung) behandelt, insbesondere ihre Vertreibung und ihre Flucht in reformierte Länder.
Eine „Waldenserstube“ enthält alte Arbeitsgeräte aus den Cottischen Alpen, weitere Geräte verweisen auf die in der neuen Heimat betriebene Land- und Forstwirtschaft. Modelle der Kolonistenhäuser und der Kirchen, französische Hausinschriften und Fotos geben Einblicke in die Architektur und Siedlungsgeschichte der beiden Waldenserdörfer. Weitere Ausstellungsbereiche sind der Kirchen- und der Schulgeschichte gewidmet.
Waldensermuseum
Waldenser Straße 1
34399 Wesertal-Gottstreu
Telefon
(0 55 44) 91 21 59
Internet
www.waldenser-oberweser.de
Öffnungszeiten
1. Mai bis
30. September:
1. & 2. So des Monats
15–17 Uhr