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Das Vogelsberger Heimatmuseum befindet sich in einem stattlichen Fachwerkbau aus dem Jahr 1816, dessen Inneres 1908 im Jugendstil umgestaltet wurde. Es handelt sich um das ehemalige Wohnhaus der Familie des hessischen Forstmeisters Dr. Karl Weber, der in die Schottener Wintermetzgerfamilie Pröscher eingeheiratet hatte. Die Familie Weber-Pröscher übertrug das Gebäude 1917 in eine Stiftung, was 1937 zur Gründung des Museums führte. Nach einer mehrjährigen Umbauphase wurde das Museum mit einer neuen Konzeption am 18. Juli 2021 wiedereröffnet.

Von der Lebenswelt der Familie Weber-Pröscher zeugen noch drei Zimmer im ersten Stock des Hauses, die mit Einrichtungsgegenständen und weiteren Objekten der früheren Bewohner ausgestattet sind. Ein im Ausstellungsverlauf wiederkehrendes Thema ist das „Holz“, dessen Bedeutung für die Region aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet wird. Zudem gehen zwei 2010 eingerichtete Räume näher auf die Schottener Wintermetzger ein. Hörstationen stellen Persönlichkeiten aus Schotten und dem Vogelsberg vor.

Im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss können sich die Besucherinnen und Besucher mit der Geschichte der Familie und des Museums vertraut machen. Im zweiten Stockwerk steht die Vogelsbergregion im Mittelpunkt, für die sich Dr. Karl Weber bis zu seinem Tod 1929 politisch und publizistisch stark einsetzte, um die Lebensbedingungen in diesem strukturschwachen Gebiet zu verbessern. Weitere thematische Schwerpunkte der Ausstellung bilden die von Weber maßgeblich veranlasste Gründung der Forstschule in Schotten, an der bis 1982 viele hessische Förster ausgebildet wurden. Zudem widmen sich Ausstellungsbereiche den Reformansätzen in der Forst- und Landwirtschaft, der Holzwirtschaft sowie dem Sommer- und Wintertourismus, der mit der Gründung des Vogelsberger Höhenclubs aufkam.

Abteilungen zur Stadtgeschichte, zur großen Zeit des Schottenrings sowie zur Sagenwelt und Literatur der Vogelsbergregion werden zukünftig aufgebaut.