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Seit 2. September 2023 befindet sich das Spohr Museum nicht mehr im Kulturbahnhof, sondern im Palais Bellevue, Schöne Aussicht 2

Seit September 2023 befindet sich das Spohr-Museum wieder im Palais Bellevue. Seine Ausstellungen mit vielfältigen Mitmach-Angeboten sind auf zwei Etagen untergebracht. Die Ausstellungstexte sind in deutscher und englischer Sprache verfasst.

Die Präsentation im ersten Obergeschoss widmet sich dem Leben und Werk des Musikers und Kasseler Ehrenbürgers Louis Spohr (1784–1859). Dieser gehörte zu den in seiner Zeit berühmtesten Violinisten und Komponisten. Er wirkte an den Höfen von Braunschweig und Gotha, den Theatern in Wien und Frankfurt sowie von 1822 bis 1857 in Kassel als Hofkapellmeister. Persönliche Gegenstände, Möbel, Fotos seiner Wohnräume und Instrumente verdeutlichen Spohrs Lebens- und Arbeitsbedingungen in Kassel und stellen zugleich Bezüge zu seinem musikalischen Schaffen her. Musikeinspielungen lassen aufhorchen und eröffnen weitere Zugänge zum Werk.

Im zweiten Obergeschoss werden weitere Aspekte der Kasseler Musikgeschichte präsentiert. Ein Raum enthält Objekte aus der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus. In einem weiteren Abschnitt wird auf den Beat in den 1960ern, den Punk in den 1980/90ern und Techno-Musik in den 1990er und 2000er Jahren eingegangen. Weil das Palais Bellevue ursprünglich als Observatorium diente, schlägt eine knappe Darstellung der Sphärenmusik den Bogen von der Astronomie zur Musik. Weitere Themen sind die Jugendmusikbewegung, Heinrich Schütz, der Komponist Samuel Conlon Nancarrow (1912–1997), der durch das Begleitprogramm der documenta 7 bekannt wurde, sowie der Kasseler Klavierbauer Carl Scheel (1813–1892). Ein weiterer Raum handelt von dem Kasseler Theater und führt zu Louis Spohr zurück, der als einer der ersten Dirigenten in Deutschland einen Taktstock benutzte. An einer Klanginstallation können Gäste ein virtuelles Orchester dirigieren, indem sie einzelne Instrumentengruppen mit dem Taktstock ein- und ausschalten.