Das Kronberger Haus im Frankfurter Stadtteil Höchst wurde in den Jahren 1577 bis 1580 von Anton Franz von Kronberg erbaut. Das Palais diente später als Druckerwerkstatt, Tabakfabrik und Rathaus. Seit 1994 wird es als Außenstelle des Historischen Museums Frankfurt für die Präsentation von Höchster Fayencen und Porzellan genutzt.

Dargestellt wird hier die Geschichte der zweitältesten Porzellan-Manufaktur Deutschlands, die 1746 gegründet und 1796 geschlossen wurde. Zu den Höchster Erzeugnissen gehörten vor allem Geschirre, Vasen und figürliche Objekte des Rokoko und Klassizismus. Ihre künstlerische Blüte und Formenvielfalt geht vor allem auf den bedeutenden Porzellanmodelleur Johann Peter Melchior zurück, der von 1765 bis 1779 in Höchst wirkte. Aber auch international bedeutende Porzellanmaler, wie zum Beispiel Louis Victor Gerverot, Andreas Oettner und Friedrich Carl Wohlfahrt, trugen zur hohen Qualität des Höchster Porzellans im 18. Jahrhundert bei.

In der Ausstellung vermitteln gedeckte Speisetafeln einen Eindruck von der aufwendigen Tischkultur des 18. Jahrhunderts, zudem wird hier die inhaltliche Bedeutung der Figurenprogramme erläutert. Zu den bedeutendsten Figurengruppen gehören das „Jagdfrühstück“ und der „Chinesische Kaiser“. Weitere Bereiche widmen sich der Rezeption Höchster Porzellanmodelle im 19. und 20. Jahrhundert in Damm und Passau sowie dem Neubeginn der Höchster Porzellanmanufaktur nach 1945 unter Rudolf Schäfer. Eine kleine Musterkollektion von Werken der heutigen Höchster Porzellanmanufaktur rundet die Ausstellung ab.

Etwa 350 Passauer Reproduktionen des historischen Höchster Porzellans sind im Bolongaro-Palast (Bolongarostraße 109) zu besichtigen. Dieses Gebäude wurde 1772 bis 1775 für den Frankfurter Tabakfabrikanten Joseph Maria Marcus Bolongaro errichtet.