Das Wallenfels’sche und das Leib’sche Haus in Gießen
Foto: Joachim Knossalla, © Oberhessisches Museum Gießen
Das Wallenfels’sche Haus bietet kulturhistorische und archäologische Ausstellungen. Eine außergewöhnliche Sammlung (Schenkung) ist der Religion und Kultur Tibets gewidmet. Neben zahlreichen Buddhafiguren sind hier Kultmesser, Silberamulette, volkstümliche Gebrauchsgegenstände aus Tibet sowie ein 2006 von tibetischen Mönchen gefertigtes Sandmandala zu besichtigen.
Die archäologische Abteilung informiert über die Vor- und Frühgeschichte und die Zeit der Stadtgründung. Das Spektrum der Exponate reicht von Fossilien, frühesten Steinwerkzeugen der Geröllgeräte-Industrie der Neandertaler bis hin zu Funden aus der Hügelgräberbronzezeit sowie merowingischen und karolingischen Objekten.
Zudem wird hier die bedeutende Antikensammlung der Justus-Liebig-Universität Gießen präsentiert, deren Schwerpunkt bei der griechisch-römischen Antike liegt. Die ausgestellten Stücke laden zu einer Reise rund um das Mittelmeer ein: Gefäße und Figuren aus dem Alten Ägypten des 3. Jahrtausends v. Chr., Funde aus dem bronze- und eisenzeitlichen Zypern sowie von den weltberühmten Ausgrabungen Heinrich Schliemanns in Troja bilden den Auftakt. Aus dem antiken Griechenland stammen Parfümflakons (Korinth), schwarz- und rotfigurige Vasen (Athen), Statuetten aus Terrakotta und Marmorreliefs. Keramiken der italischen Volksstämme lassen sich mit kunsthandwerklichen Gegenständen aus den griechischen Städten Unteritaliens vergleichen. Unter den etruskischen Bestände befinden sich einzigartige Körperteil-Darstellungen, die aus dem Heiligtum eines Heilgottes in Veji unweit von Rom stammen. Hervorzuheben ist auch die Sammlung von Glasgefäßen aus römischer Zeit. Ergänzt wird die Ausstellung außerdem durch eine Auswahl bedeutender antiker Münzen.
Kontakt: Tel.: (06 41) 9 92 80 51,
matthias.recke@archaeologie.uni-giessen.de
www.uni-giessen.de/cms/antikensammlung
Im benachbarten Leib’schen Haus (Georg-Schlosser-Straße 2), einem restaurierten Fachwerkbau von 1350, stehen die Stadtgeschichte und die Volkskunde im Mittelpunkt. Mit Karten, Stichen, Urkunden und Ölbildern wird die Entwicklung Gießens als Festungs-, Universitäts- und Ackerbürgerstadt seit dem 12. Jahrhundert bis in die Gegenwart dokumentiert.
Die Exponate im zweiten Obergeschoss gewähren Einblicke in die Volkskunde, das Kunsthandwerk und die ländliche Lebensweise in der Umgebung. Ausgestellt sind unter anderem Brettstühle, Finkentruhe, Ernteflaschen und Trachten. Das bürgerliche Leben wird durch Möbelensembles aus der Zeit des Barock, des Biedermeier, der Gründerzeit und des Jugendstil veranschaulicht. Ein eigener Bereich verweist auf die Egerländer Heimatvertriebenen. Darstellungen zur Gießener Industrie- und Handwerksgeschichte beschließen den Rundgang im Dachgeschoss.
Siehe auch: Oberhessisches Museum, Altes Schloss
Oberhessisches Museum
Leib’sches Haus, Wallenfels’sches Haus und Antikensammlung der Justus-Liebig-Universität
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