Der Museumsneubau ist ein Werk des bedeutenden japanischen Architekten Fumihiko Maki (1928–2024). Maki war mit dem Unternehmer Reinhard Ernst befreundet, der mit diesem Gebäude seine private Kunstsammlung der Öffentlichkeit zugänglich macht. Nach drei Jahren Planungs- und knapp fünf Jahren Bauzeit konnte das Museum am 25. Juni 2024 seine Türen öffnen. Getragen wird es von der gemeinnützigen Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung.

Reinhard Ernsts Sammelleidenschaft konzentriert sich auf die abstrakte Kunst, insbesondere die der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart. Von Kuratoren ausgewählte Werke seiner umfassenden Kollektion werden in dem Museum in thematischen Sammlungspräsentationen gezeigt, die etwa alle zwei Jahre wechseln. Ergänzend finden pro Jahr etwa zwei kleinere Sonderausstellungen statt.

Unter dem Titel „Farbe ist alles!“ widmet sich die aktuelle Sammlungspräsentation mit 60 Meisterwerken besonderen Höhepunkten in der Geschichte der Abstraktion nach 1945 in den USA, Japan und Europa. Hier schlägt beispielsweise der Abschnitt „From Zero to Action“ eine Brücke zwischen experimentellen Gruppen in Europa und Japan. Und unter dem Titel „Die Suche nach dem weißen Wal“ sind Werke von Frank Stella zu Herman Melvilles Roman „Moby Dick“ (1851) zu besichtigen.

Ein wichtiges Anliegen des Stifter-Ehepaares ist es, junge Menschen an abstrakte Kunst heranzuführen und ihre Kreativität zu wecken. Das Museum ist daher vormittags bei freiem Eintritt ausschließlich für Kitas, Schulklassen und andere Bildungseinrichtungen geöffnet. Im „Farblabor“ im Foyer können an verschiedenen digitalen Versuchsstationen spielerisch Techniken des Farbauftrags erprobt oder Bewegung in Farbe umgesetzt werden. Zu den Vermittlungsangeboten gehören weiterhin Führungen sowie ein Mediaguide in deutscher und englischer Sprache.