Aktuelles
Nach Voranmeldung: Führungen über das Kloster- und Hospitalareal oder über den „Eco-Pfad Friedenspädagogik“
Das Museumsgebäude
Foto: Joachim Hübner, Kultur- und Geschichtsverein Bad Emstal
Das Museum befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Klosters bzw. des landwirtschaftlichen Betriebes, der zu den nachfolgenden sozialen Einrichtungen gehörte. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen umgebauten ehemaligen Stall mit Fruchtboden, der im 17. Jahrhundert errichtet wurde.
Nach dem Umbau der ersten Etage konnte im September 2019 die neue Dauerausstellung „Lebensbilder – Leidensbilder – Frauenbilder“ eröffnet werden. Sie beschreibt die wechselvolle Geschichte einer traditionsreichen sozialen und psychiatrischen Einrichtung, die heute von der Vitos Kurhessen gGmbH betrieben wird. In der Ausstellung stehen Frauenschicksale aus acht Jahrhunderten im Mittelpunkt: Vorgestellt werden Nonnen des Augustinerinnen-Klosters ebenso wie bedürftige Frauen, die Aufnahme im 1533 durch Landgraf Philipp von Hessen gegründeten Hospital begehrten: „Schandmäuler“, „Schwängerungssachen“, „Hysterikerinnen", Aufwärterinnen, Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen, Kunsttherapeutinnen und andere belegen die Vielfalt der in Merxhausen anwesenden Frauen.
Im Foyer werden die Besucherinnen und Besucher mit Wandzitaten zu Barmherzigkeit, Wahnsinn, Hysterie, ärztlicher Kunst und Gesundheit auf die Ausstellung eingestimmt. Exponate veranschaulichen in Zusammenhang mit Texten und vertiefenden Hörstationen in neun Abschnitten die historische Entwicklung vom Nonnenstift zur psychiatrischen Klinik. Ausgangspunkt ist die Gründung des Augustinerinnenklosters im Jahr 1213. Weiterhin wird die Stiftung des Hospitals für arme, kranke und bedürftige Frauen durch Landgraf Philipp im 16. Jahrhundert dargestellt. Die Umwandlung des Hospitals in eine Pflegeanstalt für geisteskranke Frauen im 19. Jahrhundert, der Ausbau zur Heil- und Pflegeanstalt Anfang des 20. Jahrhunderts, die Situation der Landesheilanstalt Merxhausen während der Zeit des Nationalsozialismus sowie die Entwicklung bis zur Psychiatriereform in den 1970er Jahren sind weitere Themen der Ausstellung. Darüber hinaus wird auf Themen wie Anstaltskleidung, Mitarbeiterinnen, Behandlungsmethoden und anderes näher eingegangen.
Klostermuseum Bad Emstal
Landgraf-Philipp-Straße 2
34308 Bad Emstal-Merxhausen
Telefon
(01 70) 21 63 37 56
(01 73) 32 12 19 49
E-Mail
info@geschichtsverein-bademstal.de
Internet
http://klostermuseum-bademstal.de
Öffnungszeiten
1. März bis
31. Oktober
Sa und So
14–17 Uhr
Service