Herbstein ist als ringförmige Anlage um die erhaben gelegene katholische Kirche St. Jakobus entstanden. Das Museumgebäude, ein altes Bauernhaus, steht im zweiten Bebauungsring an der Stadtmauer.
Der Eingang zum Museum befindet sich im ehemaligen Stall mit noch originaler Pflasterung und Ausstattung. Zum Beispiel kann hier das ehemalige Schlafzimmer besichtigt werden, von dem aus kranke und niederkommende Tiere im Stall auch nachts beobachtet werden konnten.

Das Museum umfasst seit 2008 zwei Schwerpunkte: die Ortsgeschichte und die Herbsteiner Fastnachtbräuche. Die besondere Fastnachtstradition, die im Dachgeschoss der Scheune dargestellt ist, erklärt sich unter anderem durch die Insellage des katholischen Herbstein im protestantisch geprägten Vogelsberg.
In der ortsgeschichtlichen Ausstellung wird auf die lange Zugehörigkeit zum Kloster Fulda (bis 1802) näher eingegangen. Hier sind unter anderem zahlreiche Bildstöcke, Kreuze und Grenzsteine zu sehen. Ein Stadtmodell veranschaulicht die besondere geographische Lage der Stadt auf einer Bergkuppe. Weitere Themen sind der verheerende Stadtbrand von 1907, die Auswanderungsbewegung als Massenflucht aus Armut und Not, die Herbsteiner Apotheke sowie die Stadtgeschichte ab 1950.