Aktuelles
Die Ausstellung wird durch das Institut für Geschichte der Pharmazie und Medizin, Roter Graben 10, in 35037 Marburg, verwaltet.
Die Behring-Ausstellung
Foto: Kornelia Grundmann
Der 1854 als Sohn eines preußischen Dorfschullehrers geborene Emil Behring wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Mit Hilfe eines Stipendiums und einer neunjährigen Verpflichtung zum militärischen Dienst studierte er von 1874 bis 1878 in Berlin Medizin und arbeitete zunächst als Militärarzt, später als Assistent von Robert Koch. Zusammen mit seinen Berliner Kollegen gelang es Behring 1890, die ersten wirksamen Heilseren gegen Diphtherie und Tetanus (Wundstarrkrampf) zu entwickeln, die als passive Immunisierung zur Bekämpfung dieser Infektionskrankheiten eingesetzt werden konnten. 1895 zum ordentlichen Professor und Direktor des Hygienischen Instituts in Marburg berufen, lebte er in der Universitätsstadt bis zu seinem Tod im Jahr 1917.
1901 erhielt Bering für die Entdeckung der Antikörper und die dadurch mögliche Herstellung von Impfstoffen den Nobelpreis und wurde in den erblichen Adelsstand erhoben. 1904 machte er sich von den Farbwerken Hoechst, die sein Heilserum bisher vermarkteten, unabhängig und gründete mit dem Preisgeld, das er bei der Verleihung des Nobelpreises erhalten hatte, die Firma „Behringwerk oHG“. Weiter forschend, entwickelte Emil von Behring einen (aktiven) Impfstoff gegen Diphtherie und rettete durch sein verbessertes Tetanusserum im Ersten Weltkrieg vielen Soldaten das Leben.
Im Dezember 2013 wurde im ersten Obergeschoss der Arbeitsstelle für die Geschichte der Medizin eine Dauerausstellung über Emil von Behring eröffnet. Nach der 2011 erfolgten Übergabe des Behring-Archivs an die Philipps-Universität bilden die neukonzipierte Ausstellung und das Archiv nun eine zentrale Behring-Forschungsstätte. In der Ausstellung können sich die Besucherinnen und Besucher über Behrings Werdegang, seine Familie und Freunde, seine Tätigkeit als Wissenschaftler in Berlin und Marburg, sein Wirken als Marburger Kommunalpolitiker und die Gründung der Behringwerke informieren. Nicht zuletzt wird die Nobelpreisurkunde für den ersten Träger des Medizin-Nobelpreises gezeigt.
Die Ausstellung ist Bestandteil der „Behring-Route“, die durch die Stadt Marburg führt und an zwölf Stationen Behrings Wirken an authentischen Stätten thematisiert.
Emil-von-Behring-Ausstellung
Bahnhofstraße 7
35037 Marburg
Telefon
(0 64 21) 28-22829
Öffnungszeiten
Nach vorheriger Absprache
Service