Die Idee für ein Haus der Romantik entwickelte das Freie Deutsche Hochstift in Frankfurt am Main bereits in den 1920er Jahren. Im September 2021 schließlich konnte das neu errichtete Deutsche Romantik-Museum der Öffentlichkeit übergeben werden (Architektur: Mäcklerarchitekten GmbH, Frankfurt a. M.). Im Dialog mit dem benachbarten Goethe-Haus bietet seine moderne Präsentation einem breiten Publikum Zugang zu einer bis heute wichtigen Epoche. Veranschaulicht wird diese durch historische Objekte vor allem aus den Bereichen Literatur, Kunst und Musik. Vielfältige interaktive Elemente und mediale Angebote ergänzen die Präsentation.

Die Goethe-Galerie im ersten Stock des Hauses bietet einen konzentrierten Einblick in hundert Jahre bildende Kunst und zeigt die Kontinuitäten und Brüche, die für die Künste um 1800 charakteristisch sind. Die Romantik-Ausstellung im zweiten und dritten Stockwerk steht unter dem Motto „Wir suchen überall das Unbedingte und finden immer nur Dinge“ (Friedrich von Hardenberg). Sie stellt in 35 Stationen die Romantik als Epoche der deutschen Kulturgeschichte im Zeitraum von 1794 bis 1859 vor. Jede Station wurde von verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern individuell gestaltet. Hier können die Gäste die Ideen, Werke und Biografien wichtiger Vertreter und Vertreterinnen der Romantik kennenlernen. Die Stationen zeigen, was Romantik alles sein kann: eine Epoche der Kulturgeschichte, ein ästhetisches Programm, eine Geisteshaltung oder einfach nur ein Gefühl.

Im benachbarten Goethe-Haus wurde Johann Wolfgang Goethe am 28. August 1749 geboren und lebte hier bis 1775. Die Räume sind zeittypisch eingerichtet, das Erdgeschoss enthält unter anderem die Küche und ein Empfangszimmer der Mutter. In den anderen Geschossen sind die Bibliothek und ein Gemäldekabinett des Vaters, das Zimmer der 1750 geborenen Schwester Cornelia und das Musikzimmer zu besichtigen. Im obersten Geschoss ist Goethes berühmtes Puppentheater aufgestellt. Außerdem befindet sich hier das sogenannte Dichterzimmer, in dem Johann Wolfgang seine ersten Werke schrieb, darunter „Götz von Berlichingen“, die Urfassung des „Faust“ und „Die Leiden des jungen Werther“.