Die nach der römischen Glücksgöttin benannte Grube Fortuna wurde 1983 als letztes noch tätiges Eisenerzbergwerk in Hessen geschlossen und zum Industriedenkmal erklärt. Damit endete der jahrhundertelange Abbau des weltweit begehrten Eisenerzes vom Typ „Lahn-Dill“.

Als eines der seltenen Besucherbergwerke im Eisenerz bietet die Grube Fortuna seit 1987 faszinierende Einblicke in die geheimnisvolle Welt unter Tage. Am Stollenmundloch beginnt die Einfahrt in den Stollen. Mit einem Förderkorb, der bis zu 21 Personen aufnehmen kann, geht es im Schacht senkrecht hinab zur 150-Meter-Sohle. Dort rollt man mit der originalen Grubenbahn auf hölzernen Bänken im 5-km/h-Tempo durch die Strecken und erreicht nach kurzer Fahrt die ehemaligen Abbauräume des berühmten Nordlagers. Vor Ort werden die einzelnen Arbeitsschritte der Eisenerzgewinnung erklärt und an Originalmaschinen die Schwerstarbeit unter Tage vorgeführt. Wenn zur gleichen Zeit lautstark Bohrhämmer ins Gestein eindringen, Lademaschinen arbeiten und Schrapper das Eisenerz transportieren, kann man ahnen, was den einstigen Arbeitsalltag des Bergmanns prägte. Im Neuen Maschinenhaus kann man zudem den Fördermaschinisten besuchen, der hier die Seilfahrtsanlage im Schacht bedient.

Über das Leben und die Arbeit der Bergleute informiert darüber hinaus das Bergbaumuseum, das sich in den historischen Betriebsgebäuden befindet. In der Rot-Weiß-Kaue, die zum Wechseln und Aufbewahren der Kleidung diente, kann die Ausrüstung der Bergleute besichtigt werden. Weitere Exponate und Mitmachstationen sowie Videos und Touch-Screens runden das museale Angebot rund um den Bergbau ab.

Das Museum bietet Touren unterschiedlicher Art (bis zu 5 Stunden Länge), auch für jüngere Altersstufen (Mindestalter für Unter-Tage-Führungen: 6 Jahre), an. Buchungen können über den Terminplaner des Museums online vorgenommen werden.