Aktuelles
Das Museum ist bis auf weiteres geschlossen. Die Sammlung steht jedoch für Forschungszwecke weiterhin zur Verfügung.
Die „Alte Pathologie“
Foto: Emil-von-Behring-Bibliothek
Die anatomische Lehrsammlung umfasst etwa 2.000 Präparate aus der Zeit von 1650 bis 1920. Neben Feuchtpräparaten (in mit Formalin gefüllten Glasbehältern) aus dem Gebiet der systematischen und topographischen Anatomie, der Embryologie, der Missbildungslehre und der vergleichenden Anatomie gibt es eine Sammlung von Skeletten und Einzelknochen. Zu den bekanntesten Objekten gehört das Skelett des „Langen Anton“, das 2,44 Meter hoch ist.
Schädel und Totenmasken von Hingerichteten, Präparate zur fetalen Schädel- und Zahnentwicklung sowie die kraniologische Sammlung bilden einen weiteren Schwerpunkt. Wachs- und Gipsmodelle menschlicher Organe und Körperteile aus der Zeit vom Ende des 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts sind neben Zeichnungen, Kupferstichen und Ölgemälden zu sehen. Historische Mikroskope, anatomische Geräte und chirurgische Instrumente vervollständigen diesen Bereich.
Ein Raum ist dem Begründer der Sammlung, Christian Heinrich Bünger (1782–1842), gewidmet. Im Stil eines Naturalienkabinetts eingerichtet, zeigt er Büngers selbstgefertigte kunstvolle Präparate von Körperteilen und Organen sowie seine Feuchtpräparate, Wachsabdrücke und Gipsplastiken. Die Präparierkunst des Anatomen und Chirurgen wird an zahlreichen angiologischen Injektionspräparaten deutlich. Ergänz wird er durch die Bibliothek und den Nachlass Büngers mit zahlreichen Folianten und medizinischen Atlanten – darunter sehr seltene Exemplare aus dem 16. bis 19. Jahrhundert.
Ein weiterer Ausstellungsbereich veranschaulicht die Geschichte der Geburtshilfe und des Hebammenwesens und vermittelt einen Eindruck von der frühkindlichen Entwicklung und ihren Störungen. Gezeigt wird ein umfassender Bestand an geburtshilflichen Instrumenten und Geburtszangen, historischen Atlanten und bildlichen Darstellungen gynäkologischer Erkrankungen.
Das Museum Anatomic beherbergt eine von vierunddreißig wissenschaftlichen Sammlungen der Philipps-Universität Marburg. Weitere universitäre Sammlungen finden Sie hier https://www.uni-marburg.de/sammlungen.
Museum Anatomicum – Medizinhistorisches Museum der Philipps-Universität Marburg
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