Das Museum bzw. Schaudepot des Stenografenvereins 1925 Treysa e. V. besteht seit 1995 und wurde im Frühjahr 2023 erheblich erweitert. Bei den über 180 ausgestellten, meist funktionsfähigen Objekten handelt es sich um Büro-, Koffer- und Reiseschreibmaschinen von den Anfängen 1864 bis zur Gegenwart. Aber auch Spielzeug- und Rechenmaschinen können besichtigt werden.

Die Sammlung gibt einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der Schreibmaschine, die bereits 1714 mit dem ersten Nachweis einer Patentanmeldung in England begann. So manche vermeintliche Erfindung der heutigen Zeit, zum Beispiel das @-Zeichen, gab es schon vor über 100 Jahren auf der Schreibmaschinentastatur. Auch der „Kugelkopf“ eines US-amerikanischen Herstellers aus den frühen 1960er Jahren gehörte in ähnlicher Form schon 1890 zur Angebotspalette auf dem Schreibmaschinenmarkt.

Ein Highlight der Sammlung ist der Nachbau einer frühen, überwiegend aus Holz gefertigten Schreibmaschine aus dem Jahr 1864. Die Buchstaben werden hier von vielen Nadelspitzen geformt, die das Papier von unten perforieren. Bei der zwischen 1903 und 1934 hergestellten Schreibmaschine „Mignon“ (AEG) kamen eine austauschbare Typenwalze sowie ein entsprechendes, ebenfalls wechselbares Tableau mit den darstellbaren Buchstaben und Zeichen zum Einsatz. Das vergoldete Sondermodell der „Princess 300“ aus dem Jahr 1960 veranschaulicht, mit welchen Reise- bzw. Portable-Schreibmaschinen eine Sekretärin damals ihren Chef begleitete.

Der Verein betreibt zudem eine bedeutende, teilweise öffentlich zugängliche Fachbibliothek zur Kurzschriftgeschichte, die auch Werke über das Maschinen- und Tastschreiben, über Text- und Informationsverarbeitung sowie Büro- und Sekretariatstechnik im In- und Ausland enthält.