Das Lautersche Schlösschen
Foto: Stadt Schlüchtern
Das im Lauterschen Schlösschen untergebrachte Museum wurde 2007 neu eingerichtet und präsentiert seitdem Stadtgeschichte weitgehend anhand ausgewählter Biographien. So vergegenwärtigt die Ausstellung über das 16. Jahrhundert mittels einer Filminstallation die Bedeutung des 1488 auf Burg Steckelburg bei Schlüchtern geborenen Ritters, Humanisten und Dichters Ulrich von Hutten. Weiterhin wird der 1528 im heutigen Stadtteil Niederzell geborene Peter Lotz vorgestellt, der sich unter dem Namen Petrus Lotichius Secundus den Ruf als bedeutendster neulateinischer Dichter erwarb. An das ehemalige Benediktinerkloster Schlüchtern erinnern Ausgrabungsfunde und Fotografien.
Persönliche Gegenstände der Familie Grimm sowie grafische Werke von Ludwig Emil Grimm verweisen darauf, dass die seit dem späten 18. Jahrhundert in Steinau lebende Familie Grimm mit dem damaligen Besitzer des Lauterschen Schlösschens, dem Salzverwalter Wilhelm Stickel, eng befreundet war. Biedermeierliche Liebesbriefe, Aussteuergegenstände und ein Film veranschaulichen das Thema „Liebe und Heirat“, ergänzend zu dem im Museumsgebäude eingerichteten Trauzimmer.
Die Geschichte der Stadt im 20. Jahrhundert illustrieren zahlreiche Lebensläufe unterschiedlicher Personen. Ein Film über den Habertshof (1922–1933) bei Elm dokumentiert das Leben einer religiös-sozialistischen Siedlung der 1919 in Schlüchtern gegründeten reformerischen „Neuwerkbewegung“. Ein eigener Ausstellungsbereich ist dem jüdischen Leben gewidmet. Hier wird u. a. auf die 1898 erbaute Schlüchterner Synagoge sowie die Seifenfabrikanten Fritz und Max Wolf eingegangen, an deren Produktion Seifenmodel und „Dreiturm“-Waschmittelverpackungen erinnern.
An künstlerischen Arbeiten sind die ab 1925 entstandenen Bilder des „Sonntagsmalers“ und Rentmeisters von Schloss Ramholz, Felix Muche (auch „Ramholz“ genannt), zu sehen. Seine Naive Kunst ist zusammen mit abstrakten Werken seines berühmten Sohnes, des Bauhauskünstlers Georg Muche, ausgestellt.
Eine besondere Attraktion stellt die große Modelleisenbahnanlage im Dachgeschoss dar. Sie demonstriert mit bis zu 15 gleichzeitig laufenden Zügen den Betrieb auf der Strecke Kassel–Frankfurt/M. vom Bahnhof Schlüchtern (Bauzustand von 1985) bis zum Distelrasentunnel sowie auf der Nebenstrecke nach Elm bis zum Brandenstein-Tunnel.
Bergwinkelmuseum Schlüchtern
Schlossstraße 15
36381 Schlüchtern
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Di bis So
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1. November
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Fr bis So
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